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Mittelalterliche Klosteranlage

Projekt "Kloster 2026"

Die ganzheitliche Verzahnung unserer übergreifenden Kultur-, Sozial- und Bildungsarbeit manifestiert sich in unserem Grossprojekt "Kloster 2026".

Mit dem Bau einer mittelalterlichen Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert wollen wir unsere Tätigkeitsfelder ausbauen und den Platzbedarf einer stetig wachsenden Einrichtung Rechnung tragen – und unseren Namen, Geschichtserlebnisraum, konzeptionell weiter untermauern.

Doch warum soll nun ausgerechnet eine mittelalterliche Klosteranlage entstehen?

Klöster waren die ersten Bildungseinrichtungen im nördlichen Europa, die das Wissen der Spätantike mit dem der Neuzeit verbanden. Nahezu alle Klöster verfügten über eigene Schulen. Kloster und Schule waren für den mittelalterlichen Menschen gleichgesetzt und die bedeutendsten Bildungsträger ihrer Zeit. Nachfolgende Klosterschulen sind als Keimzellen für die Bildung neuer Lehranstalten zu benennen. Klöster waren aber auch sich selbst versorgende, rasch florierende Wirtschaftsbetriebe und in der Beschaffung von Lebensmitteln nahezu autark. Das Umfeld des Klosters wurde den Bedürfnissen der Institution angepasst, indem beispielsweise Fischteiche oder Hutewälder angelegt wurden. Für die meisten Dienstleistungen gab es die notwendigen, eigenständigen Werkstätten: Schmiede, Gerberei, Küche, Holzwerkstatt, etc. So wurden die Klöster mit ihren Scheunen, Werkstätten, Fischteichen und Nutzgärten zu einer Art Mustergut.

Historischer Hintergrund

1186 kamen 12 Mönche aus dem Zisterzienserkloster Loccum, dem heutigen Niedersachsen, auf Geheiß des holsteinischen Grafen Adolf dem III und gründeten an einer strategisch wichtigen Position im slawischen Wagrien, dem heutigen Reinfeld, ein Kloster.
Die Wahl des Standortes sollte die Besiedlung des Landes durch sächsische Bauern, Kaufleute und Geistliche stützen und damit die Christianisierung des bis dahin heidnischen Landes sichern.

Bildung

Mit dem Bau des Klosters lassen sich inhaltlich neue Themenfelder für unsere außerschulischen Bildungsangebote am Vormittag entwickeln wie z.B. Neugründung Lübecks, Christianisierung, Migration oder weitere mögliche Themenfelder wie:

  • Vermittlung historischer Handwerkstechniken (z.B.: Holz- und Lehmbau, Maurerarbeiten, Garten- und Landschaftsbau)
  • Herstellung von Klosterformatbacksteinen im eignen Brennofen
  • Niederwaldbewirtschaftung und das Anlegen von Waldweiden/Hutewälder
  • Ausgewählte Haltung alter, vom Aussterben bedrohter, Haustierrassen (Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Hühner -  zum Teil bereits vorhanden)
  • Kalligraphische Übungen
  • Kräuterkunde/Heilkräuter/Arzneikunde (Klostergarten)
  • Textiles Werken
  • Garten- und Feldwirtschaft/Getreidefolgen, gesunde Ernährung
  • Alltagsleben im Mittelalter

 

Sozial

Für unseren offenen Betrieb am Nachmittag bietet das Kloster mit seiner mittelalterlichen Küche, dem Speisesaal und den entstehenden Werkstätten einen wertvollen Hintergrund für das gelingende Heranwachsen unserer Kinder im Sozialraum.

Kultur

An den Wochenenden wird es ein Anziehungspunkt für Familien mit Kindern, Touristen und Feierlichkeiten sein.
Insgesamt ist das Kloster eine Aufwertung des Sozialraumes Roter Hahn und eine Bereicherung des kulturellen Angebotes der Hansestadt Lübeck.

Umsetzung

Die zum Kloster gehörige Holzkirche und die Klosterscheune wurden über einen Zeitraum von ca. vier Jahren erstellt, von 2007-2010. 2013 bauten wir das Kolonistenhaus und die Ziegelei mit Backsteinofen, 2014 das Kaufmannshaus und das Tretrad. Diese Gebäude dienen als Nebengebäude für die eigentliche Klosteranlage, beziehen sich auf archäologische Funde aus der Lübecker Innenstadt und halfen uns das Projekt voranzutreiben bevor wir die finanzielle Ressource zur Verfügung hatten um den eigentlichen Komplex anzufangen.
Seit Anfang 2018 ist es nun endlich soweit. Durch die Unterstützung der Possehl- Stiftung, Bluhme-Jebsen Stiftung, Gemeinnützigen Sparkassenstiftung, Ida und Richard Kaselowsky Stiftung und Bingo der Umweltlotterie haben wir das Geld für den ersten großen Bauabschnitt des eigentlichen Klosterkomplexes zusammen. Seit September 2018 wird am Refektorium/Dormitorium, Küche und Sanitärbereich gebaut (voraussichtlich bis bis 2020). Der Gesamtkomplex soll bei gelingender Finanzierung 2026 der Nutzung unterzogen werden.

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